Heute möchte ich, für alle die es noch nicht kennen, eine Art Softwareverwaltung für Mac OS X vorstellen, an die ein normaler Mac-Benutzer wohl kaum viel Freude haben wird, aber für alle diejenigen interessant sein könnte, die auf bestimmte Bibliotheken oder Tools aus der Open-Source Welt angewiesen sind, die man sich nicht so einfach wie sonst üblich installieren kann. Bei dieser Softwareverwaltung handelt es sich um MacPorts.
Um MacPorts zu installieren, lädt man sich von der MacPorts-Seite die zur OS X passende Version herunter. Unterstützt werden von Tiger angefangen, Leopard und mit der letzten Version 1.8 auch Snow Leopard. Im folgenden beziehe ich mich immer auf die Snow Leopard Version. Es sollte aber eigentlich kaum Unterschiede geben und so weit werde ich nicht ins Detail gehen.
Eine weitere unerlässliche Vorraussetzung für den Betrieb von MacPorts ist eine Installation der OS X Entwicklungsumgebung XCode. XCode bekommt man hier kostenlos bzw. befindet sich auf deinen OS X Installations DVD.

MacPorts installiert alle nötige Sachen in das Verzeichnis /opt/local. Hier kann man sich auch gleich mal umsehen und wird eine typische Unix Verzeichnisstruktur vorfinden, mit einem eigenen „etc“-Verzeichnis, für die Konfigurationsdateien, „bin“- und „sbin“-Verzeichnisse für die ausführbaren Programme, „lib“- und „man“-Verzeichnisse für die Bibliotheken und den Manpages und so weiter. Diese Verzeichnisse gibt es selbstverständlich auch schon in der eigentlichen OS X Installation. Die MacPorts Installation legt aber vollkommen eigene an, um hier umabhängiger zu sein und damit man diese Installation auch wieder vollständig entfernen kann.

Nach dem man das MacPorts Packet installiert, muss man noch ein paar Anpassungen in seine Shellumgebung vornehmen, damit auch alle Dateien automatisch findet und ausführen kann. Das MacPorts Installationstool fügt dazu automatisch der „.profile“ Datei in deinem Userverzeichnis folgende PATH Variable hinzu. Damit diese auch wirksam wird, muss man sein Terminal neustarten oder die .profile-Datei mit „source .profile“ laden.
# MacPorts Installer addition on 2009-09-26_at_11:11:31: adding an appropriate PATH variable for use with MacPorts.export
PATH=/opt/local/bin:/opt/local/sbin:$PATH
# Finished adapting your PATH environment variable for use with MacPorts.

Die Ports an sich ist eine grosse Paket-Bibliothek mit Anweisungen, wie die Tools und Programme von einander abhängig sind und wie sie kompiliert werden können. Um die Ports auf den letzten aktuellen Stand zubringen benutzt man folgenden Befehl:
sudo port selfupdate
Dabei führt man den port Befehl mittels sudo als Admin-User aus. „selfupdate“ bewirkt die Aktualisierung der Ports Repositories.

Der „port“ Befehl ist auch der Befehl, mit dem man alle möglichen Aktionen unternimmt. Die wichtigsten davon stelle ich jetzt kurz vor:
„port search <suchbegriff>“– sucht im Portsverzeichnis nach einer passende Software
„port install <portname>“ – installiert die gefundene Software
Gerade bei den ersten Versuchen werden viele Abhängigkeiten vorinstalliert bis die eigentlich gewünschte Software dran ist und eine Installation kann sich dann durchaus eine Weile hinziehen. Davon sollte man sich aber nicht entmutigen lassen.
Ich wollte mit dieser kleinen, einfachen Einführung zeigen, wie einfach es doch ist, sich auf diesen, wenn man sich daran gewöhnt hat, sehr bequemen Weg, Software auf seinen Mac nach zu installieren. Probiert es doch einfach mal aus. Eine ausführliche Anleitung und viele weitere Tipps findet ihr im zugehörigen MacPorts Wiki.
Links
http://developer.apple.com/tools/xcode/index.html
http://trac.macports.org/
http://www.macports.org/